Die Wiener Autorin Jana Volkmann liest aus ihrem im Entstehen begriffenen Roman »Der Vektor« und lädt zum offenen Nachdenken über Tiere und Arbeit ein, zu einem Einblick in literarische Schreibprozesse, zum Gespräch über das, was wird.
Sind Tiere revolutionäre Akteure? Sind sie historische Subjekte? Jana Volkmanns neuer Roman »Der Vektor« verfolgt ein philosophisch wie politisch kühnes Ziel: Herrschaft und Knechtschaft neu zu denken, indem dienstbare Nutztiere als Arbeiter und Arbeiterinnen dargestellt werden. Bilden arbeitende Tiere also eine Art proletarischer Klasse, die das Potenzial zur Revolution in sich trägt? Ohne die unermüdliche Produktivität der Spürhunde und Brauereigäule, der Therapiekatzen und der Brieftauben jedenfalls wäre die Menschheit nicht dort angekommen, wo sie sich heute befindet.
Dass ausgerechnet ein Pferd im Zentrum von Jana Volkmanns Romans steht, ist nicht verwunderlich: Pferde haben den Menschen beweglich gemacht, Kriege entschieden und Expansion ermöglicht, lange bevor Napoleon, der Weltgeist zu Pferde, in den Sattel gestiegen ist. Im Roman, der 2023 im Verbrecher Verlag erscheint, gibt das Pferd – zumindest ein Stück weit – selbst die Richtung an, die die Geschichte einschlägt.
Zwischenstop. ist eine Reihe des Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt.
Eintritt frei, Einlass mit 3G-Nachweis
Bild ©Jörn Peter Budesheim