Die Performance entsteht in Kooperation mit dem Dortmunder U und wird im Rahmen der Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U gezeigt.
Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit Nam June Paik und dessen Konzeption des „Videos“ sowie des „Electronic Super Highway“ ist Hacker auf Estradiol eine Lecture Performance, die sich in einen Randbereich der Medien- und Technologiegeschichte begibt.
Vom Hacker Manifesto der Philosophin McKenzie Wark, der Whistleblowerin Chelsea Manning, über die Matrix Filme der Wachowski-Schwestern, bis hin zu Pionierinnen der Computertechnik und Elektronischer Musik wie Lynn Conway, Wendy Carlos oder SOPHIE zieht sich eine rätselaufgebende Verbindungslinie von trans Frauen zu den neuen Medien und Technologien. Sie führt zurück in die 1960er Jahre, als Nam June Paik einige seiner zentralen Arbeiten anfertigte und sich die Identität „transsexuell“ als medizinische Diagnose durchsetze. Über Jahrzehnte entwickelte sich eine feststehende Trope des Trans Programmer, die eine eigene Geschichte und Ästhetik hat, und trotzdem außerhalb bestimmter Internetforen so gut wie unbekannt ist.
Hacker auf Estradiol befragt die Akteur*innen dieser Historie und reflektiert die Arbeiten von Nam June Paik im Modus eines essayistischen Fabulieren, das darüber nachdenkt wie die medial-technologische Entwicklung bedingt wer wir überhaupt sein können. Denn jedes mal, wenn uns ein neues Medium in den Schoß fällt, birgt es die Potentialität einer anderen Welt. Und hätten wir keine Medien, gäbe es keinen Ort für die Sehnsucht.
Von Maria Babusch
Doors: tba
Beginn: tba
Kostenkratzer: tba