Ein letztes mal, Schlakks im Rekorder.
Seit mehr als zehn Jahren im Deutschrap-Underground und in der alternativen Kulturlandschaft aktiv, kann im Zusammenhang mit dem Dortmunder Rapper Schlakks keineswegs die Rede von einem Unbekannten sein: Auf zahlreichen Festival- und Clubbühnen hat der charismatische Live-MC sein Können bewiesen und mit der Zeit seinen ganz eigenen Sound kreiert: Irgendwo zwischen Politrap, Poetry und Jazz mit Funk-Vibes anzusiedeln, hat Schlakks mit seinen bisherigen Releases seinen ganz persönlichen Fußabdruck im deutschsprachigen Rap-Game hinterlassen. Seit vielen Jahren dabei an seiner Seite – sowohl auf der Bühne bei Live-Gigs wie auch im Studio -, sind seine treuen Kompagnons Razzmatazz und Opek, die ihn in puncto Sound und Producing unterstützen.
Im Herbst 2021 meldete sich das wohlbewährte Trio nun mit neuer Musik zurück und präsentiert mit der Platte „Wir werden von euch erzählen“ ein weiteres wichtiges Kapitel in der musikalischen Biografie von Schlakks. Fernab von sexistischen Inhalten, Mackertum und hedonistischem Materialismus, spricht Schlakks auf „Wir werden von euch erzählen“ eine Vielzahl politischer und sozialkritischer Themen an, wie etwa toxische Männlichkeit. Passend dazu die Beats von Razzmatazz und Opek, an denen beide diesmal kollaborativ zusammenarbeiteten und dadurch einen eingängigen vermeintlichen Oldschool-Vibe kreierten, der letztlich auf Funk und Moderne trifft. Live geht’s bei Schlakks, Opek und Razzmatazz ziemlich zur Sache. Die selbst ernannten „Fraktus des Rap“ empfehlen ein paar Dehnübungen, bevor es los geht. Denn das Ding wird zusammen gefeiert und nicht alleine auf der Bühne. Die warmen Widerworte von Schlakks, dazu Opeks Drums und die Cuts von Razzmatazz. Drei Freaks auf der Bühne mit ’nem dicken Pfiff auf Genre-Dogmen, unbeeindruckt von Hypes, die kommen und gehen. Und zwischen Ausrasten, Zelebrieren und leisem Lächeln kann man auch mal zur Träne ansetzen, die sich in den Schweiß mischt und mit ’nem High Five wieder aufgefangen wird.
Rap ohne Männlichkeitswahn und ohne Grenzen, der zwischen den Welten schwimmt und doch ganz genau weiß, wo er hingehört. Was dabei raus kommt ist wahrscheinlich die persönlichste Musik, die im Club laufen kann und die tiefgründigste Musik, die Festivalbühnen abreißt. Kommt zur Show. Sonst gucken wir alle irgendwann nur noch RTL2.