Tanz auf Ruinen präsentiert: Die Beatpoeten aus Hannover verbinden Elektro-Punk mit politischer Haltung und lyrischen Texten. Deutschsprachige Zeilen abseits von Atzen-Parolen treffen auf tanzbare Beats aus Groovebox und Kaosspad irgendwo zwischen Goldene Zitronen, Mediengruppe Telekommander und DAF. Die Beats entstehen live, und improvisiert. Generation Prekariat trifft auf Zukunftsangst. Melancholische Momente zwischen rosa Delfinen und Freizeit im Mekong. Brecht würde dazu tanzen, Hölderlin die Taschenlampe schwenken. Die Beatpoeten bringen Polit-Punks zum Stagediven und locken Feuilletonisten zu illegalen Keller-Raves. Sie präsentierten ihre Mischung aus Elektro-Punk und Kabarett-Techno seit 2008 mindestens jährlich beim Kulturkosmos (Fusion, At.tension, Ajuca), feierten Konfettischlachten beim Schanzenfest und klauten mit Kraftklub beim Open Flair das Backstage-Bier der Killerpilze. Für das Video zum Szene-Hit „Kommerziell“ nahmen sie Hausverbote bei McDonalds inkauf, Reinhold Beckmann fand sie „irgendwie interessant“ und ihre Album „Geheul“ & „Man müsste Klavier spielen können“ (Twisted Chords) fanden selbst Punks mit stalinistisch geprägtem Musikgeschmack spannend. Nun laden sie zu tanzbaren Schattenspielen, zu Lesungen namens „Popper lesen Punk“, „Opfer lesen Battlerap“ und „Zehn Jahre Elend: die Reisegruppe Beatpoeten erzählt“ und geben sich sozialpädagogisch: „Schatz, wir müssen raven.“
Video: Beatpoeten – Das ist mir zu kommerziell
Tickets an der Abendkasse. 5-10€.