Feminismus zwischen Antisemitismus und notwendiger Gesellschaftskritik
Vortrag und Diskussion mit Kira Rudolph
Nicht erst seitdem die Queer-Theoretikerin Judith Butler, 2012, unter Protesten des Zentralrats der Juden, mit dem Theodor-W.-Adorno-Preis ausgezeichnet wurde, gibt es Uneinigkeit in der Frage, inwiefern im Feminismus antisemitische Denkmuster reproduziert werden: vom Vorwurf „die Juden“ hätten das Ende des Matriarchats zu verantworten, über die Schuldlosigkeit deutscher Frauen an der Schoah, bis zur Konstruktion Israels als Manifestation der patriarchalen Ordnung.
Obskure Ideen, die die Vorstellung einer jüdischen Weltverschwörung als Feind im feministischen Kampf befeuern, ziehen sich bis heute durch die Geschichte des Feminismus. Frauen wird die Unfähigkeit zum Antisemitismus attestiert und Antizionismus wird vorausgesetzt, um sich als wahre Feministin bezeichnen zu dürfen.
Ziel dieses Vortrags ist es keinesfalls, feministische Ideen generell als antisemitisch zu verleumden. Stattdessen soll eine bedingungslose Kritik an antisemitischen Denkstrukturen im Feminismus gefördert werden, um den Deutungskampf innerhalb der feministischen Gesellschaftskritik voranzubringen.
Kira Rudoph studiert im Master Sozialwissenschaft an der Ruhr Universität Bochum
Der Vortrag wird organisiert von der Initiative für Gesellschaftskritik und findet mit freundlicher Unterstützung des AStA FH Dortmund statt.