Lego-Literatur. Das ist wie ein Ratatouille aus Geschichten und Gedichten, das ohne Garnitur serviert wird. Mit Liebe gemacht, muss jeder für sich die Zutaten herausschmecken, die sich ab und an auch ein bisschen unter anderen Geschmäckern versteckt haben. Oder besser: Jeder kocht einfach sein eigenes Süppchen draus. Die Worte werden von der Bühne in die Menge geworfen. Und was am Ende heraus kommt – das ist wie etwas, das aus vielen verschiedenen Legosteinen zusammen gesetzt wird, ohne das man eine Anleitung hat. Baustein wird sorgsam auf Baustein gesetzt. Grün auf rot, gelb auf lila, Sechser auf Zweier, Kopf auf die Beine, Fenster auf Tür. Und ganz plötzlich wird Unpassendes irgenwie zu Passendem. Zerreißen wir die Pläne, lassen uns treiben, schauen in den blauen Wörterhimmel und beobachten die vorbei ziehenden Legowolken. Für die einen ist es ein Löwe oder ein Dinosaurier, für die anderen ein Hafenkran oder ein Haus aus Wolken, für die einen Fantasie, für die anderen pure Realität, Gefühl oder Verstand. Und für ganz Andere ist es vielleicht auch nur etwas Buntes, das irgendwie etwas Unbeschreibliches erinnert.